Die Streitfragen in der gegenwärtigen Auseinandersetzung um das heilige Abend-mahl müssen auf der Grundlage der Heiligen Schrift entschieden werden, wie übri-gens jede andere Frage des Glaubens auch. „Es heißt, Gottes Wort soll Artikel des Glaubens stellen und sonst niemand, auch kein Engel.“ Dieser Grundsatz, den Luther in den Schmalkaldischen Artikeln2 aufgestellt hat, wird mit anderen Worten in der Einleitung zur Konkordienformel nachdrücklich wiederholt, wo die Verpflichtung ausgesprochen wird „zu den prophetischen und apostolischen Schriften Alten und Neuen Testaments, als zu dem reinen lauteren Brunnen Israels, welcher allein die einzige, wahrhaftige Richtschnur ist, nach der alle Lehrer und Lehre zu richten und zu urteilen sind.“
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Heiliges Abendmahl
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Der geschlossene Abendmahlstisch
Wenn man das Thema liest, fragt man sich: „Wer ist denn mit ‚bei uns‘ gemeint?“. Die Frage ist nicht so schwer: Es geht um die Praxis der Abendmahlszulassung in unserer Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK). Der Begriff „geschlossener Abendmahlstisch“ sagt aus, dass das Abendmahl nur einer bestimmten Gruppe von Menschen gereicht wird. Das ist in vielen Kirchen in unserem Umfeld anders. Darum erscheint unsere Abendmahlspraxis exotisch, wenn nicht herz- und lieblos. Nicht nur außerhalb unserer Kirche fragt sich mancher: Wieso macht die ELFK das?!
Wort und Sakrament
Es gehört zu den grundlegenden Erkenntnissen der lutherischen Reformation, daß Gott seinen Geist nicht ohne äußerliche Mittel schenkt. Luther ist in der Auseinandersetzung mit den Schwärmern (Karlstadt, Müntzer, Schwenckfeld) zur Klarheit in dieser Frage gelangt.
Johannes 6,51-58 und das Heilige Abendmahl
Nach den Grundsätzen der Hermeneutik1 hat jede Schriftstelle nur einen vom Heiligen Geist intendierten2 Sinn. Demnach kann die einen unauflöslichen Zusammen-hang bildende Stelle Joh 6,51-58 entweder nur vom Glauben an Jesus Christus handeln oder vom mündlichen Genuss des wahren Leibes und Blutes Jesu Christi im heiligen Abendmahl. Dass sie nur vom Glauben an Jesus Christus handelt, geht aus ihrem Zusammenhang 1. mit dem engeren Kontext, 2. mit dem Johannesevangelium und 3. mit der ganzen Heiligen Schrift hervor.