Unsere Grundlagen
Jesus sagt: “Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.” (Markus 16,15-16). Weil er uns trotz unserer Sünde liebt, wurde Gottes Sohn ein Mensch wie wir. Jesus hat ein sündloses Leben geführt und starb als Unschuldiger am Kreuz, um sich stellvertretend für die Sünde der Menschen bestrafen zu lassen. Nun ist jeder vor der Hölle gerettet, der an Jesus Christus als seinen Heiland glaubt. Darum sollen alle die frohe Botschaft von ihrer Rettung hören, damit sie durch den Glauben selig werden.
Aber es geschieht immer wieder: Ein gläubiger Christ beginnt ein Theologiestudium an einer staatlichen Universität, um sich für den Beruf des Pfarrers ausbilden zu lassen. Mit Begeisterung stürzt er sich in das Studium, nimmt an Vorlesungen teil und liest die von den Professoren empfohlenen Bücher. Aber je länger das Studium währt, desto mehr stellt er in Frage, was er bisher geglaubt hat. Immer mehr von dem Kinderglauben, den er einst hatte, geht verloren. Und schon so mancher hat dann nach dem Verlust des Glaubens das Studium vor-zeitig abgebrochen. Warum sollte er noch den Beruf des Pfarrers ergreifen, wenn man heute ohnehin nicht mehr an das glauben kann, was in der Bibel steht?
Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. 2. Timotheus 3,16+17
An staatlichen Universitäten und vielen theologischen Seminaren wird heute Theologie im Sinne der historisch-kritischen Bibelauslegung gelehrt. Da sieht man in der Heiligen Schrift nur ein von Menschen verfasstes Buch, das nach dem Maßstab der menschlichen Vernunft beurteilt und ausgelegt werden muss. Statt die Bibel selbst tiefer kennen zu lernen und damit eine Vorbereitung auf den Beruf des Pfarrers zu bekommen, der doch die Botschaft der Bibel predigen und auf seine Zuhörer anwenden soll, lernen Studenten von ihren Professoren, alle mitgebrachten Glaubensüberzeugungen von vorneherein zu hinterfragen und die Heilige Schrift kritisch zu zerpflücken.
Das Lutherische Theologische Seminar Leipzig geht einen anderen Weg, um junge Männer auf den Beruf des Pfarrers vorzubereiten. Denn wir glauben, dass die Heilige Schrift unter der wörtlichen Eingebung des Heiligen Geistes verfasst wurde – so wie die Bibel selbst dies klar zum Ausdruck bringt. Was uns die Bibelsagt, ist wahr und zuverlässig. Sie enthält keine Fehler oder Widersprüche, da die biblischen Schreiber vom Heiligen Geist die Worte eingegeben bekamen. Darum kann uns die Bibel unterweisen “zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus” wie Paulus sagt (2. Timotheus 3,15). Und Jesus sagt uns:
Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen. Johannes 8,31+32
Darum will das Lutherische Theologische Seminar junge Menschen nicht dazu anleiten, die Bibel kritisch zu zerpflücken. Ein Theologiestudium soll nicht den Glauben zerstören, sondern den Glauben festigen und Anleitung geben, wie der Inhalt des Glaubens klar und verständlich weitergegeben werden kann. Darum wird bei uns Theologie nicht im Sinne der historisch-kritischen Bibelauslegung gelehrt. In unseren Vorlesungen werden wichtige Informationen über den geschichtlichen Hintergrund vermittelt. Studenten lernen Griechisch und Hebräisch, um die Heilige Schrift in ihren Ursprachen lesen zu können. Zudem halten wir die Lutherischen Bekenntnisschriften für einen wichtigen Wegweiser zum richtigen Verstehen der Bibel. Sie sind zwar nicht wie die Bibel selbst unter der wörtlichen Eingebung des Heiligen Geistes entstanden. Aber sie fassen den Inhalt der biblischen Botschaft zutreffend zusammen und verteidigen ihn gegenüber falschen Verständnissen der Bibel. Darum sind die lutherischen Bekenntnisschriften Norm für Glaube und Lehre, auch wenn sie nicht mit der Bibel auf einer Stufe stehen, sondern als eine “normierte Norm” immer an der letzten Norm, der Heiligen Schrift, geprüft werden müssen.