Melanchthon schreibt in der Apologie (Art. 24,51): „Es ist kein Ding, das die Leute mehr bei der Kirche hält, als die gute Predigt“ (BSLK 364). Diesen gewiss bis heute zutreffenden Satz möchte ich auf unsere Zeit ummünzen und die These aufstellen: „Was die Leute heute bei der Kirche hält, ist vor allem eine gute Katechetik.“ Gleich zu Beginn ist ein Missverständnis auszuschließen: Es geht bei Predigt wie Katechese nicht darum, Menschen nur „bei der Kirche“ zu halten. Sondern: Wir wollen Menschen zu Jesus als dem Heiland führen und im Glauben bei ihm erhalten. Melanchthon redet verkürzt. Er meint nichts Anderes.

Für viele ist schon das Wort „Auswendiglernen“ ein rotes Tuch. Sie sind selbst als Kinder zum Auswendiglernen genötigt worden und haben eine bleibende Allergie zurück behalten. Wenn man als Pfarrer oder Lehrer bei Elternabenden für das Auswendiglernen wirbt, dann stößt man auf Argumente wie: „Kinder etwas auswendig lernen zu lassen, was sie gar nicht verstehen, ist doch eine mittelalterliche Methode… Sinnloses Pauken bringt nichts… Ich selbst kann mir auch nichts merken…“